INEBB | Integration von Nachhaltiger Entwicklung in die Berufsbildung
Laufzeit: 01.04.2016 - 31.03.2019

Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über den Projektträger → Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Fördersumme: 396.892,00 EUR
Gesamtkosten: 496.115,00 EUR
Ansprechperson: Martin Wittau martin.wittau(at)bvng.org | 030 9190 4278
Webseite: → www.inebb.org

Förderaufruf
Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015–2019“
Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung
Modellversuche 2015-2019



Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, mit BVNG-Vizepräsident Martin Wittau
Verbundpartner

Ihre Ziele und Aufgaben sind durch das Bedürfnis generiert, das Bewusstsein für den Begriff der “Nachhaltigkeit” schärfen. Durch eine Fokussierung auf die Entwicklung von zivilgesellschaftlich möglichen Maßnahmen gegen den Klimawandel gelingt es, zivilgesellschaftliche Akteure bis auf europäische Ebene zu aktivieren.
Die Bundesvereinigung ist u.a. Partnerin des Bundesministerium für Bildung und Forschung | Wissenschaftsjahre 2015 und 2016/17, des Helsinki Sustainability Center, der EURICCA Initiative | European Research & Innovation Agency for Cultural Clusters und Associate Partner von ICLEI – Local Governments for Sustainability | The global cities network. Sie ist Mitglied in der Europäischen Bewegung Deutschland.
Aufgaben im Projekt
Die Bundesvereinigung übernimmt die Zuständigkeit für die Projektkoordination sowie die Koordination der inhaltliche Entwicklung des Curriculums im Hinblick auf wissensbasierter Nachhaltiger Entwicklung. Ebenso wird sie für die Evaluation und die Sicherung der Qualität in den verschiedenen Phasen des Modellversuchs verantwortlich sein und somit den Innovationstransfer beobachten und beeinflussen können.
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Die Expertise zur Entwicklung didaktischer Konzepte erlangte comkomm bei langfristigen Weiterbildungsmaßnahmen für Kundenbetreuer im Nahverkehr der Deutschen Bahn in Verbindung mit interner Kommunikation und einem Seminarkonzept mit interaktivem Schulungsmaterial. Es folgten im Auftrag der Deutschen Bahn Konzepte für primärpräventive Jugendprojekte sowie deren praktische Umsetzung in Schulen. Diese Projektarbeiten korrespondierten mit dem Curriculum Mobilität und erweiterten es um eine Medienbox sowie interaktive Online-Module. Für die Berliner Verkehrsbetriebe BVG entwickelte comkomm ein didaktisches Konzept zur Mobilitätserziehung von Kindern mit Handreichungen für Lehrkräfte sowie Materialien für Schüler und Schülerinnen.
comkomm engagierte sich in den vergangenen Jahren zunehmend im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) und rief das Expertennetzwerk „konzept barrierefrei“ ins Leben. Mehr denn je wird das wirksame Zusammenspiel von nachhaltiger Entwicklung mit Inklusion, barrierefreier Kommunikation und Diversity als Teil der Unternehmensstrategie verstanden. Die comkomm-Geschäftsführerin engagiert sich als zertifizierte Unternehmensberaterin im Rahmen eines Beraternetzwerks besonders für Nachhaltigkeit in KMU und Start-up-Unternehmen. Sie hält zahlreiche Vorträge in Wirtschaftsverbänden und leitet Workshops beim Deutschen Seminar für Tourismus und in anderen Institutionen.
Aufgaben im Projekt
comkomm verantwortet das komplette didaktische und methodische Konzept unter Einsatz neuer Medien und unter Einbeziehung von Praxispartnern wie INQA/IZAG, IHK oder den Arbeitgeberverband. comkomm wird durch die Ausgestaltung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Weiterbildungskonzeptes maßgeblich dazu beitragen, dass der Projekterfolg auch über das Ende der Projektlaufzeit hinaus sichergestellt ist.

IZAG entwickelt in diesem Rahmen Konzepte, Projekte, Produkte und Dienstleistungen, Bildungs- und Weiterbildungsangebote, die geeignet sind, die Qualität von Arbeitsprozessen und -strukturen in mittelständischen Betrieben zu verbessern und nachhaltig zu sichern.
Über den Hauptgesellschafter Europäischer Bildungsverbund e.V. sichert IZAG auch den Zugang zu europäischen Bildungsprojekten. Durch ihren anerkannt hohen regionalen Vernetzungsgrad wurde IZAG auch als Koordinatorin der regionalen → INQA-Netzwerke in Sachsen-Anhalt berufen.
Aufgaben im Projekt
Das Institut sorgt als Koordinatorin des regionalen INQA-Netzwerkes Sachsen-Anhalt für die Einbindung in die Entwicklung und Anwendung von INQA-Checks für betriebliche Bildung. Darüber hinaus trägt IZAG durch eine anerkannt gute Netzwerkarbeit dazu bei, weitere ideelle Multiplikatoren wie den Arbeitsgeberverband der Wirtschaft Sachsen-Anhalt zu gewinnen. IZAG wird das Projekt in der Netzwerkentwicklung maßgeblich unterstützen, welches durch Rückmeldung, Austausch und praktische Implementierungshilfen die nachhaltige Wirkung des Transfers ermöglicht.
Assoziierte Partner

Die Organe der sozialen Selbstverwaltung Sachsen-Anhalts sind ein zentrales Element des Engagements der AWSA. Sie ist Mitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Beitrag im Projekt
AWSA ist ein wichtiger Partner, sowohl im Hinblick auf die Erhebung von Daten für die Ausgangsanalyse in den Betrieben, als auch im Hinblick auf die Auswahl der Gruppe der Pilotbetriebe. Darüber hinaus fungiert der AWSA als Multiplikator in Hinsicht auf die Anschlussfähigkeit des Vorhabens.

Beitrag im Projekt
Die IHK Magdeburg ist ein wichtiger Transferpartner, der das Curriculum durch eine institutionelle Implementierung unterstützt. Im Anschluss an den Modellversuch wird das didaktische Konzept in das Weiterbildungsangebot der IHK Magdeburg aufgenommen. Eine Zertifizierung der Weiterbildung ist hierfür wesentliche Voraussetzung, die die IHK auch über ihren Weiterbildungsausschuss begleiten wird. Darüber hinaus spielt die IHK Magdeburg eine sehr wichtige Rolle im Hinblick auf die Auswahl der Gruppe der Pilotbetriebe, die für die Qualität der Testläufe des Curriculums von entscheidender Bedeutung ist.

PRS sucht gezielt die Kommunikation mit ihren Kunden über die gesellschaftliche und ethische Relevanz ihrer Produkte, der Anbaumethoden und der Auswirkungen ihrer Tätigkeit. Das Unternehmen setzt im Umgang mit Mitarbeitenden auf Werte wie Ehrlichkeit, Verantwortung, Respekt und Toleranz unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder sozialem Hintergrund. Im Umgang mit ihnen wird ein partizipativer Ansatz verfolgt.
Seit November 2015 betreibt PRS neben bereits bestehenden, regelmäßigen betrieblichen Schulungsmaßnahmen ein neues Bildungszentrum, in dem wöchentlich Weiterbildungen für alle interessierten Mitarbeitenden angeboten werden, angefangen von Rechtschreibung bis hin zur Vermittlung neuer, nachhaltiger Produktionsmethoden und deren positiver Auswirkung auf die Biodiversität der Plantage.
Beitrag im Projekt
Das Unternehmen mit Sitz in Costa Rica liefert einen wesentlichen Beitrag in der Entwicklung des Curriculums hinsichtlich des Praxisbezuges der zu entwickelnden Lerninhalte:
am konkreten Modell eines unter hohen Nachhaltigkeits-Standards hergestellten Produktes (Wald-Banane) als didaktischem roten Faden können die einzelnen Teilbereiche der Lieferkette von der Produktion über Transport/Logistik, Lagerung, Distribution bis zum Endkunden beispielhaft in die Weiterbildung einfließen und die Dimension Nachhaltiger Entwicklung im Außenhandel, im Großhandel und im Einzelhandel aufzeigen.

Global Sustain betreibt auch ein Business Netzwerk mit mehr als 400 Mitglids-Organisationen, 100 davon etablierte Konzerne und KMUs aus verschiedene Branchen. In Berlin ist das Netzwerk mit der Global Sustain GmbH vetreten. Sie ist Teil der Global Sustain LTD in London. Global Sustain betreibt ein weiteres Unternehmen in Athen, unterhält ein Büro in Brüssel und hat Partner in New York, Zürich und Nikosia.
Beitrag im Projekt
Global Sustain ist ein wichtiger Partner, sowohl im Hinblick auf die hohe Trainingserfahrung in Unternehmen unterschiedlicher Größe, als auch im Hinblick auf die didaktischen und methodischen Prozesse in innterbetrieblichen WEiterbildungen. Darüber hinaus fungiert der Global Sustain als Multiplikator in Hinsicht auf die Anschlussfähigkeit des Vorhabens.
Projektbeschreibung
Ziel dieses Modellvorhabens ist die Entwicklung eines Weiterbildungsangebotes einschließlich Curriculum und IHK-Zertifizierung.
Zielgruppe dieses Vorhabens ist Bildungspersonal in der betrieblichen Beruflichen Bildung (Unternehmerinnen/Unternehmer, Personalverantwortliche, Ausbildungsverantwortliche) in der Modellregion Sachsen-Anhalt im Fachbereich Groß-/Außen-/Einzelhandel.
Darüber hinaus profitieren auch Auszubildende in den Unternehmen durch die Entwicklung von exemplarischen Lernmodulen, die Nachhaltige Entwicklung im spezifischen Berufsfeld deutlich machen und für die betriebliche Praxis nutzbar sind.
Ziel des didaktischen Konzepts ist es, globale Herausforderungen und ihre Interdependenzen am konkreten Beispiel aufzuzeigen, um die Selbstwirksamkeit und Lösungsorientierung des eigenen Handels begreifbar zu machen. Eine Schärfung des Begriffs “Nachhaltigkeit” leistet hierfür einen Beitrag.
Theoretische Grundlage dieses Projektes bilden (angelehnt an die Vorgaben der BBNE) die drei Säulen der Nachhaltigkeit globale Gerechtigkeit, dauerhafte Umweltverträglichkeit, zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung, ergänzt um die von der Bundesvereinigung Nachhaltigkeit eingeführten weiteren Komponenten Partizipation, Kultur und Orientierung am Gleichgewicht.
Die Ergebnisse des Vorhabens sollen über die institutionelle Einbindung in das Weiterbildungsangebot von IHKen, das INQA-Netzwerk (über den Verbundpartner IZAG) sowie als eigenes Weiterbildungsangebot sowohl sektoral (andere Berufsbilder, Handwerk), als auch bundesweit verbreitet und verwertet werden.
INEBB Projektverbund
Die UN-Klimakonferenz COP21 hatte zum Ziel, die sogenannte ‘Lima-Paris Action Agenda’ umzusetzen und sowohl staatliche als auch nichtstaatliche Akteure mit praktikablen Leitlinien und Richtungshinweisen zu Klimaschutzmaßnahmen zu versorgen. Dabei werden die INDCs (intended nationally determined contributions) den kritischen Schritt bei der Frage darstellen, ob die ambitionierten Klimaschutzziele für die Post-2020-Periode auf nationaler Ebene erreicht werden können.
Die gegenüber der Zeit vor der Konferenz noch ambitionierteren Beschlüsse, Leitlinien und Vorgaben des Weltklimagipfels in Paris erfordern noch stärkere Anstrengungen im Hinblick auf Nachhaltiges Handeln. Sie betreffen in besonderem Maße Wirtschaft und Zivilgesellschaft, da sie erhebliche Auswirkungen auf das wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Leben haben. In der breiten Öffentlichkeit werden der Klimawandel, seine Wirkungsketten und die aller Wahrscheinlichkeit nach dramatischen Folgen für alle Bereiche wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Lebens allenfalls als Experten-Diskussion wahrgenommen.
Damit stellt sich konkret die Frage, wie Wirtschaft und Zivilgesellschaft den Vorgaben des Weltklimagipfels am besten entsprechen können. Dies sowohl national, im europäischen und globalen Kontext und ohne die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung, die Freizügigkeit, die Mobilität und den Wohlstand zu behindern oder gemeinsame Werte negativ zu beeinflussen.
Im Rahmen der UN-Dekade für Nachhaltige Entwicklung 2005-2014 wurde der Versuch begonnen, Aspekte einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu identifizieren und in das Gesamtspektrum nationaler Bildung zu integrieren. In dieser Hinsicht hat es in frühkindlicher Bildung, Schulbildung der Sekundarstufen 1 und 2 und Studieninhalten wesentliche Entwicklungsfortschritte gegeben, nicht jedoch im Rahmen Beruflicher Bildung.
Dies wiegt umso schwerer, als die Zeit der beruflichen Bildung für einen Großteil der Zivilgesellschaft der determinierende Zeitraum für das spätere Leben darstellt, weil in dieser Zeit Handlungsmöglichkeiten und -optionen ausgebildet werden.
Ziel dieses Vorhaben ist die Entwicklung eines Weiterbildungsangebotes einschließlich Curriculum und IHK-Zertifizierung.
Zielgruppe dieses Vorhabens ist Bildungspersonal in der betrieblichen Beruflichen Bildung (Unternehmerinnen/Unternehmer, Personalverantwortliche, Ausbildungsverantwortliche, etc.).
Darüber hinaus profitieren Auszubildende in den Unternehmen durch die Entwicklung von exemplarischen Lernmodulen, die Nachhaltige Entwicklung im spezifischen Berufsfeld deutlich machen und für die betriebliche Praxis nutzbar sind.
Modellsektor ist der Fachbereich Groß-/Außen-/Einzelhandel. Modellregion ist Sachsen-Anhalt mit jeweils 6 Modellbetrieben aus den Bereichen Außenhandel, Großhandel, Einzelhandel. Zur Reduzierung des Abstraktionsgrades wird das Curriculum an einem konkreten Modellprodukt entlang entwickelt, was auch einen Beitrag zur Schärfung des Begriffes “Nachhaltigkeit” leistet.
Die Ergebnisse des Vorhabens sollen über die institutionelle Einbindung in das Weiterbildungsangebot von IHKen, das INQA-Netzwerk (über den Verbundpartner IZAG) sowie als eigenes Weiterbildungsangebot sowohl sektoral (andere Berufsbilder, Handwerk), als auch bundesweit verbreitet und verwertet werden.
Inhaltlich liegt der Schwerpunkt von Curriculum und IHK-Zertifizierung in der
- eigenen Kompetenzentwicklung des Bildungspersonals,
- Befähigung zur Vermittlung von Kompetenzen im Bereich Nachhaltiger Entwicklung,
- Vermittlung von Fähigkeiten zur Erkennung eigener Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf nachhaltige Aspekte im Berufsfeld und der
- Vermittlung von Fähigkeiten zur Erkennung von Lösungserfordernissen und zur Steigerung der Problemlösungskompetenz/Handlungskompetenz
durch
- Schaffung eines hierfür ausgelegten Curriculums für eine 10-tägige Weiterbildung,
- das Aufzeigen neuer didaktische und methodische Möglichkeiten der Wissensvermittlung / blended learning,
- Praxisbeispiele für die Anwendung im Unterricht,
- erfolgreiche Erprobung des Curriculums und
- Etablierung eines Weiterbildungsangebotes bei der IHK und im INQA-Berater-Netzwerk.
Ziel des didaktischen Konzepts ist es, globale Herausforderungen und ihre Interdependenzen aufzuzeigen, um die Selbstwirksamkeit und Lösungsorientierung des eigenen Handelns begreifbar zu machen. Hierzu zählt im Bereich des Einzel-/Groß-/Außenhandels
- eine faire und nachhaltige Gestaltung der Arbeitsprozesse (faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen, nachhaltiges Wirtschaften in Form von Corporate Social Responsibility (CSR), Community Supported Agriculture (CSA)),
- Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung (Materialeffizienz, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachwachsende Rohstoffe) und
- Innovationsaspekte (Weiterentwicklung in der Liefer- und Absatzkette, nachhaltige Beschaffung),
Das zu entwickelnde Curriculum orientiert sich dabei an didaktischen Leitlinien für die Berufsbildung für Nachhaltige Entwicklung (BBNE):
- konkrete berufliche Handlungsfelder und Handlungssituationen,
- spezifische Perspektiven Nachhaltiger Entwicklung als didaktische Analysekategorien,
- Ergänzung von berufspädagogisch-didaktischen durch eine Nachhaltigkeitsperspektive,
- sinnvoller Einsatz didaktisch begründeter Schwerpunkte und
- Berücksichtigung aller Dimension von Nachhaltigkeit.